Dienstag, 4. Oktober 2011

spätdienst

Der Magen knurrt, die Augen schmerzen - als Spätdienst muss ich mal wieder warten bis die ganze Zeitung fertig ist, ein Artikel fehlt noch - von Wem, die Eingeweihten wissen von wem - ich will mich hier nicht um Kopf und Kragen reden. Ich habe nichts zu tun... . Adolf, der knorrige Korrekturleser, hat alle dreckigen Witze schon verbraten, mir die Geschichte vom 1961 vor der Küste gestrandeten sowjetischen Fischtrawler erzählt - er zockt nun Solitär, 60 Hertz Bildschirme nerven. Gabby, Setzerin, hört Musik auf Kopfhörern und summt mit, ihr gute Laune war regelrecht ansteckend. Ich könnte auch summen - hmmm hmmm. Die Themen der morgigen Ausgabe: "Namibia eiert rum - SWAPO will Libyschen Übergangsrat nicht anerkennen." "Schädel Teil. 8" - Mach ma 1000(Zeichen) - Völkermord hin oder her - Sport: "Namibischer Volleyball-Pokal". Da fällt mir ein, es sind auch namibische Eistockschußmeisterschaften gewesen - das meine Freunde wird ein Aufmacher - Morgen! Ach, das schöne ist, dass ich nen billigen 4x4 klar gemacht habe - mit Dachzelt, gerade eben - am Wochenende gehts mit meiner neuen Mitbewohnerin Annika (häufiger Name) in die Namib, zur Sosoussvlei-(so oder ähnlich, zu faul für ne Rechtschreibprüfung...)Düne, der höchsten und größten der Welt - roter Sand, klarer Himmel - Sterne... Uiui - es bewegt sich was hier, da schlurft was auf mich zu, Adolf mit der letzten Seite - die ich jetzt nur noch lesen mussen - mit Kippe in der Hand.... Servus, Adolf was steht da? "Weniger Geld für Aids-Gewerbe" - naja es ist spät, ichs streichs durch und mach "Aids-Hilfe" draus, es geht um NGOs, die weniger Geld bekommen... "Freund China", lässt grüßen

Sonntag, 2. Oktober 2011

Wildlife




So als ich und Marcel, Praktikant bei NBC-Radio – also Nambibian Broadcasting Corp., nicht zu verwechseln mit den Amis – im Camp unsere Zelte aufschlugen, gegrillt – gespeist und getrunken hatten, hab ich die Dudes schon bemerkt, die um unsere Lagerstelle schlichen. Nichts dabei gedach. Gut Nacht – und unter die Dusche, als ich wieder kam, bemerkte ich wie „el schabrakus“ seine Nase in meiner Kühltasche hatte. „EYYYY…. Was gehtn app Junge!“ Keinesfalls hastig zog er von dannen . Gut, dachte ich… bin noch mal ins Toilettenhäuschen zurück, weil ich wat vergessen hatte – komme zurück, da ist der Junge wieder am Start. „Eh - Du Kojotenschabracke“. Wiederum gemächlich, zog der Kollege davon. Schnell und hastig schloss ich alles was nicht niet- und nagelfest in unseren Polo. „El Schabrackus“ schlich ums Lager. Da bemerkte ich, dass er etwas im Maul hatte. „Coole Sache“, dachte ich, der hat was gefangen. Ne Taube, ne Gans – „Wildlife“, dacht ich mir. Das musste fotografieren. Diesmal schleiche ich. Ich taste mich vorsichtig voran – um ein cooles Bild zu checken. El Schabrackus fängt mit seinen Vorderläufen an zu buddeln, will seien Fang vergraben. Als ich näher komme, denke ich, „das ist aber ne komische Taube“. Jetzt, da ich nicht mehr tapse sondern stramm auf den Genossen zumarschiere haut er ab. Es war stockfinster – da lag das corpus deliciti vor mir – anfassen – Nein. Foto machen, ja. Blitz an –Klick. Auf dem LCD-Bildschirm taucht plötzlich meine Brottüte auf. Der Kunde wollte mal schöne das erste Schwarzbrot seit Tagen verbuddeln. Marcel kommt aus der Dusche und fragt was los ist. „Während Du ma schön duschen warst, musste ich unser Hab und Gut verteidigen.“