Mittwoch, 27. Juli 2011

The Namib-Boy...



Hello from Namiba…
… begrüßen möchte ich Euch mit einem Bild des Namib-Boys „ees“, dem angesagtesten Rappers hier in southern africa. Ees rappt auf Deutsch, jedenfalls denk ich das. Ees ist Südwester.


Südwester, das sind deutschstämmige Afrikaner, weiße Afrikaner also, die es auch noch mit anderen europäischen Hintergründen gibt, wie zb. Buren (früher Holländer), Ex-Engländer und Belgier. Nur ist das alles nicht ganz so leicht zu verstehen, denn Südwester sprechen deutsch, können Deutsche aber nicht unbedingt leiden. Sie wollen auch keine Deutschen mehr sein, tummeln sich aber im Deutschtum, das es nur so kracht. Ich habe mir es schnell abgewöhnt, dies zu bewerten, also ich versuche es zumindest. Denn die Geschichte dieses Landes, das bis 1990 vom südafrikanischen Apartheitsregime regiert wurde, zu verstehen, ist verdammt schwer.

Was ich weiß, ist, dass Südwester knorrig aber liebenswert sind. Mir scheint, die haben das Herz am richtigen Fleck. Bei einem war ich schon zuhause, da gabs ne hochgiftige Puffotter und leckere Kudu-Würste (hätte ich gesagt, das ich kein Fleisch esse – das vermute ich zumindest, würde der mich auch für n von einen dieser deutschen Sozialromantiker halten, über die er die ganze Zeit flucht. Feiner Kerl und n guter Fotograf. Tscheers Lads

Ja wo sind die Tiere, wo die Buschmänner und die Schwarzen?

Erdmännchen (Mungos) hängen gern bei uns im Vorgarten rum, die Natives - also Hereros, Namas usw. also auch Namibier, aber irgendwie schon ne Weile länger am Start - die sind noch immer Katatura, einer Wellblechsiedlung, die während der Apartheid für Hereros, Namas und so weiter (… so ein Ignorant, ja) eingerichtet wurden. Btw:political correctnes (p.c.)doesnt work here...

„Freeeee Nelson Mandela, bring him back to Sovetho…“.
Tja, der is ja nun schon frei….

Keine Ahnung, ich hatte einen 12-Stunden-Tag. In Katatura soll es aber die besten Parties geben, ich werd mal versuchen mit Joe, dem ständig plappernde Anzeigenverkäufer der Allgemeinen Zeitung, da aufzuschlagen. Der ist Mischling (p.c. - not in africa, Träumer), sagt aber, dass es besser ist, mit n paar ganz Schwarzen das hinzugehen. Er selbst wurde dort schon abgezogen: „Scheiße Digga – selbst mein Schuhe, allright mate.“ Gestern wurde dort einer abgeknallt, wegen 10 N$ - umgerechnet 1 Euro.

Achso, die namibische Polizei hatte heute eine Erfolgsmeldung: „Unseren Beamten wurden im letzten Jahr viel seltener die Waffen geklaut, etwa 30 Prozent weniger Verlust“ Yea…... Alles in allen kann man sagen: Afrika hat mich in seinen Bann gezogen, zumindest Namibia – denn Namibia ist Namibia und nicht Afrika. Die Sonne scheint den ganzen Tag, es sind angenehme 24 Grad – 1600 Meter hoch liegt Windhoek. Adolf unser alter halb-italienischer, deutschafrikanischer (...und weiß der Geier was noch) Korrekturleser erzählt Witze, die nur er versteht und ich muss Seiten mit Lineal, Bleistift und Taschenrechner planen. Bald gibt es mehr, ich muss ins Bett.

Peter
p.s. das erste Bild: Sportfest eine Grundschule im Nationalstadion.

4 Kommentare:

  1. Klingt ja wirklich sehr spannend was du in den ersten Tagen bereits erlebt hast. Vorallem um die interkulturellen Verstrickungen zu verstehen, muss man wohl schon in dem Land geboren sein. Zeig uns mehr!! :-)

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  2. schön dass du gut angekommen bist! klingt echt vertrackt der ganze background, aber da friemelst du dich schon rein!

    lass dich nich abrippen und klau einfach ein paar pullis, die se dir wieder zurückklausen können! :-)

    freu mich für dich, sssssssers

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  3. reinschmiesseln - "el schmieserino"

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