Samstag, 27. August 2011

Swakop


Ich muss Euch etwas erzählen,
nur was? Eigentlich gibt es einiges aufzuholen. Ich muss schon a wenig arbeiten, deshalb komme ich nicht allzu häufig zum schreiben – also für den Blog, schreiben an sich tu schon genuch, das steht mal fest. Ich bin jetzt „drin“ im Land. Wahrscheinlich verliert man nach drei, vier Wochen den Touri-Blick, jenen Blick eben, welcher jeden Händler, Taxifahrer oder armen Mann (ob schwarz oder weiß, meist schwarz) verrät: „Bei dem ist was zu holen.“ So häufig werd ich nicht mehr „angepumpt“, noch oft genug – das versteht sich.
Ich erzähl einfach drauflos. Wir fangen an, heute vor zwei Wochen war es – Ja, genau – ich und Matthias hatten uns ein Auto gemietet, um an die Küste zufahren. Nach Swakopmund – am atlantischen Ozean. Aller Mißmuterei zum Trotz, haben wir ne Karre recht kurzfristig bekommen. KIA – irgendwas, über Internet (hoho). Nichtsdestotrotz, fast zwangsläufig, kommen wir an und werden mit den Worten „Wir haben keine Autos mehr!“ empfangen. Sicher, das ist Afrika – ok, wartet: das ist auch Afrika – nach ein paar wenig hektischen Telefonaten, der tiefen entspannten „Vermietfrau“, ist dann doch Eines da gewesen. Yea … und ab ging die Post: „Vermietfrau“-Wüste-Meer-Wüste-Delfine-„Vermietfrau“, ich verliere mich immer so in Details.
Nein – also so 400 Kilometer sind es bis an die Küste. Die Fahrt war entspannt – nur gerade aus, und langsam nach unten, denn Windhoek liegt 1.600 Meter hoch – das Meer eben bei null.
Die Straße – Top! Deutsches Niv.. Entschuldigung, chinesischen Niveau. Die Chinesen sind ja mittlerweile dick am Start hier. Die waren am Straße bauen, also nicht "Die", je eine Chinese, mit Chinahut, hat einen Bautrupp geführt. Sah witzig aus, und festzustellen ist – dass die hier ganz schön was reinbuttern und investieren – also auch in Windhoek. Frage: „China: Freund oder Feind“ hat die Az getitelt. Antwort: „Freund China“ - Wo ist Freund Europa? – Ach ja, die machen Entwicklungshilfe und so und schicken essen. Nein, hier bekommt man irgendwie einen anderen Blick, besser gesagt man versucht den Blick der hiesigen zu verstehen. Also hier gibt’s Politbüro, Zentralkomitee und solche Dinge – und zwar demokratisch legitimiert – die Mehrheit ist aber garantiert, da alle Ovambos "Swapo" (Black Power) wählen – weil es eben der Stammesführer so sagt… Uhhh…ein Exkurs, der zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht abgeschlossen wird. Fest steht, die NORD-Koreaner sind auch hier, bauen gerade ein riesiges Denkmal (siehe Foto), die Kubaner sind gute Freunde, die Chinesen eh und die größte und längste Straße hier ist die „Robert Mugabe Avenue“ (googlen).
Zurück zum Meer – also die Fahrt war easy, und das Land ein Traum – karg, aber wunderschön. Ob man sich dran satt sehen kann? Swakopmund ist die deutscheste alle Städte. Man geht in ein Restaurant und hört beste deutsche Volksmusi – gerade ist man noch durch die Kalahari geeiert – dann das. Ja, this is africa – also. Am nächsten Morgen hab ich mir aber erstmal Kassler, mit Sauerkraut und Knödeln geordert. Zwischenzeitlich untergekommen sind wir beim Pfarrer, Matthias mein Mitbewohner hat das organisiert – dafür noch mal vielen Dank. Also zurück zum Meer, das ist kalt – immer 13 Grad, „Benguela-Strom“ (googlen). Baden ausgeschlossen – ist eh n verdammt wildes Wasser – 1000 KM bis zum Kap der guten Hoffnung, die Jolen, die früher rum wollten – sind hier schon lange in Richtung in Argentinien abgebogen um Schwung zu holen.
Fest steht (wieder mal) – das Wochenende war ein Traum. Mit nem alten Wüstenfuchs im wunderbaren weißen T3-Bus, die wurde in Südafrika bis 2003 gebaut – aber eben Rechtslenker, durch die beginnende Namib-Wüste und dann mit nem Katamaran und einer greisen Reisegruppe aus Franken (haha da fällt mir ein, einer war aus Schweinfurt – son Oppa, Sozialdemokrat. „Ich bin da jedes Jahr“, sagte ich, „beim Honky-Tonk!“ „Neil Young“, so er. Ich: „Hä?“) auf s Meer. Ersteres (Wüstenfuchs) noch von Swakopmund aus, der Kata-Törn war schon in "Walvis-Bay", 40 Km südlich von Swakop. Alles zusammen, das bisher eindrucksvollste was ich je gesehen habe. A great Day… in a wonderful - World seht selbst…

















2 Kommentare:

  1. ehhh, wo is des denkmalbild? der voochel auf bild2? is der so riesig in echt? ;-)

    Neill Young! Stark!

    Und was war mit coolio?

    ich wünsch dir weiterhin alles beste! grüße,

    marek

    AntwortenLöschen
  2. Das Denkmalbild ist das erste vor dem Text - der Koloss in der rechten Ecke - Northkorean engineering

    AntwortenLöschen